Donnerstag, Januar 24, 2013

Erster Hohenhofbesuch-15.12.12

Heute wollen wir euch einen Juwel in Hagen genauer vorstellen.
Und er ist der beste Beweis dafür, dass auch in Hagen Klasse möglich ist.
Der Hohenhof ist nun ein Museum, jedoch ist er vor der Schließung bedroht. Oder er wird Weltkulturerbe. Da wir die schönen Seiten Hagens hervorkehren und öffentlich machen wollen, sind wir natürlich dafür, dass der Hohenhof erhalten bleibt und die Hagener und ihre Besucher sich weiterhin daran erfreuen können.

Daher trafen wir uns morgens um 11 Uhr am Samstag, den 15.12.12 am Hohenhof und Jasper´s Mutter, Frau Amor-Kruse, führte uns Christian-Rohlfs-Gymnasiasten und Schüler der Hauptschule Remberg, durch die große Villa.

Was ist der Hohenhof? Der Hohenhof ist eine Villa am Stirnband, dass vom belgischem Künstler Henry van de Velde für seinen Bauherren Karl-Ernst Osthaus entworfen wurde.
Karl-Ernst Osthaus war ein Förderer und Sammler der Künste, insbesondere des Jugendstiles.
Laut Wikipedia, sogar einer der wichtigsten Deutschen Kunstsammler (und das in Hagen!)
Henry van de Velde war ein bedeutender Architekt des Jugendstils.

Herrn Osthaus´ und van de Veldes´ Traum war es, aus Hagen eine Blüte der schönen Künste zu machen, der sogenannte "Hagener Impuls". Deshalb wurde auch ein ganzes Künstlerviertel am Stirnband geplant mit dem prachtvollsten Exemplar, den Hohenhof, am Schluss, dass jedoch nur teilweise realisiert wurde, da Herr Osthaus frühzeitig starb.

Der Hohenhof wurde 1908 fertiggestellt und besteht aus einem privaten Teil in der ersten Etage für die Familie und einen öffentlichen Teil im Erdgeschoss für die Gäste.
Da Henry van de Velde ein Künstler war, wurde auf jedes Detail geachtet.
Vor den Fenstern waren die Monogramme KEO eingraviert.
Die verschiedenen Räume wurden farblich mit den Gemälden im Raum abgestimmt.
Die Türgriffe und Fensteröffner wurden versilbert, wie die Bestecke.
Vom Besteck zum Mobiliar war alles vom Künstlerarchitekten selber entworfen worden und seine Vorstellungen waren gut durchdacht. Zum Beispiel wurden teure Kunstteppiche über billigere Fliesen gelegt, denn so brauchte Herr Osthaus nicht noch mehr der teuren Marmorplatten zu kaufen, die unter den Teppichen sowieso nicht gesehen wurden.
Weiterhin wurde auch etwas "angegeben". Zum Beispiel wurde die Empfangshalle mit elektrischem Licht ausgestattet. Das konnten sich früher nicht alle leisten, auch nicht die wohlhabenderen Menschen.
Die Familie Osthaus besaß auch ein Badezimmer mit Toilette und fließendem Wasser, ein Bad und auch einen Shampoonierer. Darauf war man besonders stolz und wo normalerweise im Nachtschränkchen der Nachttopf stand, wurde eine Schräge eingebaut, um zu zeigen, dass man keine braucht.

Nach dem Tot Karl- Ernst Osthaus´1921, verkaufte die Familie die Villa und daraufhin wurde der Hohenhof vielseitig benutzt:
Als Räumlichkeiten für eine Handweberei, eine Gauverwalterschule und ein Lazarett gegen Kriegsende, diente der Hohenhof. Danach wurde der Hohenhof eine Frauenklinik. Von 1963-1976 war sie die pädagogische Hochschule in Hagen.

Über den Hohenhof kann man so viel sagen und rausfinden, dass Herr Lotz, der Hohenhofexperte, ein ganzes Buch darüber schrieb. Dort findet man viele neue und spannende Informationen.
Herrn Lotz trafen wir am 19.1.2013. Den Bericht über den Tag, schrieb Bastian, den ihr schon lesen könnt.

Nachdem wir den Hohenhof besichtigt hatten, gingen wir gemeinsam zum Stirnband und Frau Amor-Kruse erklärte uns noch ein paar Dinge über die Architektur der Häuser.

Es war ein sehr informativer Tag und viele von uns, bestimmt die Hälfte, wussten vorher nichts vom Hohenhof. Zum Glück hat sich das geändert!

1 Kommentar:

  1. Der Hohenhof ist auch eine Station in der Van de Velde Tour in Deutschland http://kulturreise-ideen.de/kunst/kuenstler/Tour-henry-van-de-velde-in-deutschland.html

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